Allgemeine Fragen zu Wein

Die richtige Temperatur für jeden Wein

Die Temperatur eines Weins hat enormen Einfluss auf den Genuss. Je kühler, desto weniger wirkt er in der Nase. Hingegen werden Säure, Tannine und Bitterstoffe durch niedrige Temperaturen betont. Je wärmer der Wein ist, desto mehr kann er mit der Nase wahrgenommen werden. Dabei gehen Säure, Tannine und Bitterstoffe verloren.

Vermeiden Sie es, Wein in den Eisschrank zu legen, wenn er schnell kalt werden soll. Das Herunterkühlen sollte besser langsam geschehen!

Welche Temperatur sollte Rotwein haben?

  • Leichte Rotweine (z.B. Spätburgunder): 12-14 Grad
  • Rotweine mittlerer Körper (z.B. Chianti): 14-17 Grad
  • Körperreiche Rotweine (z.B. Bordeaux, Barolo): 15-18 Grad

Welche Temperatur ist für Weißwein ideal?

  • Leichte Weißweine (z.B. Sauvignon Blanc, Riesling): 8-10 Grad
  • Weißer Süßwein (z.B. Eiswein): 8-12 Grad
  • Weißweine mittlerer Körper (z.B. Grauburgunder, Weißburgunder): 10-12 Grad
  • Körperreiche Weißweine (z.B. Chardonnay): 12-14 Grad

Welchen Wein sollte ich zum Kochen nehmen?

Wein macht nicht nur als Begleitung zum Essen Spaß, sondern auch, wenn er zuvor im Topf landet. Wirklich strikte Vorgaben, welcher Wein beim Kochen verwendet werden sollte, gibt es nicht. Eine alte Küchenregel besagt, dass man den Wein nehmen sollte, den man auch zum Essen trinken möchte. Nun müssen Sie nicht unbedingt eine Flasche im Wert von 50 Euro in die Soße kippen, wenn diese an einem besonderen Abend geöffnet werden soll. Greifen Sie jedoch auch nicht zum günstigsten Wein.

Generell sollte Rotwein in dunklen Soßen und zu Braten nicht fehlen. Er gibt dem Ganzen eine besondere Note. Tannin reiche Weine hinterlassen eine herbe Note, was vor allem beim Reduzieren der Soße beachtet werden sollte.

Wenn Sie mit Weißwein kochen, ist der Säuregehalt des Weins wichtig. Denn wenn Sie in Ihrem Gericht bereits mit Säure in Form von Zitrone oder Essig arbeiten, kann das Ergebnis zu sauer werden. Sahne oder andere fettreiche Zutaten können dies wieder gut ausgleichen.

Gehen Sie bei der Dosierung des „Kochweins“ nicht einfach nach Gefühl, sondern nutzen Sie einen Messbecher. Behandeln Sie Wein wie ein Gewürz: Verwenden Sie zu wenig, fehlt der Pfiff, wurde der Wein zu großzügig beim Kochen verwendet, schmeckt das Essen zu intensiv danach. Daher lieber einen Schluck nachkippen, als ein beschwipstes Essen zu haben.

Welcher Wein passt zu welchem Essen?

Sie haben Lust auf ein Steak, möchten aber lieber einen Weißwein trinken? Keine Sorge, auch dieses Duo kann ganz wunderbar harmonieren!

Häufig hört man: Rotwein zu dunklem Fleisch, Weißwein zu Fisch, Meeresfrüchten und Geflügel. Wahre Weinfreunde wissen jedoch, dass diese „Regel“ mittlerweile veraltet ist. Denn erlaubt ist, was schmeckt! Eine allgemeingültige Festlegung, welcher Wein zu welchen Speisen gereicht werden sollte, gibt es nicht. Für den perfekten Genuss von Speis und Trank hilft es allerdings, ein paar Tipps zu beachten:

  1. Die Aromen von Wein und Essen sollten sich ergänzen, nicht konkurrieren. Dafür müssen es nicht immer teure bzw. kräftige Weine sein. Meist sind es die einfachen Weine, die den Geschmack eines Gerichts gut unterstreichen.
  2. Oft bestimmt die Soße, welcher Wein zum Essen serviert werden könnte. Zu dunklen Soßen passt rot, zu cremigen hellen Soßen weiß.
  3. An diesen Geschmacksrichtungen können Sie sich in Sachen Weinbegleitung orientieren:
    • Würzige Gerichte: kräftige Weine
    • Schmorgerichte: vollmundige, reife Rotweine
    • Scharfe Speisen: aromatische Weißweine mit leichter Restsüße, weiche
    • Roséweine, fruchtige Rotweine
    • Fernöstliche Speisen: kräftiger Weine
    • Fisch und helles Fleisch in Sahnesoße: aromatische Weißweine
    • Pilzgerichte, chinesische & thailändische Gerichte, Curry: mineralische Weißweine
    • Kurzgebratenes rotes Fleisch: junge Rotweine
    • Wild: alte Rotweine
    • Geräucherte Wurst und Schinken: kräftige, Tannin reiche Weißweine
    • Innereien und Pasteten: süße Weißweine
    • Meeresfrüchte, gedämpfter Fisch, helles Fleisch/Geflügel: trockene Weißweine
    • Dessert: liebliche Weine

Welches Glas nehme ich für Weißwein und welches für Rotwein?

Weingläser – sie sehen schön aus und fühlen sich schön an. Ein Weinglas in der Hand zu halten, es zu schwenken und mit dem Trinkpartner aneinander zu klirren fördert einfach den Trinkgenuss. Doch ihre Form ist kein Zufall, sonst könnten wir Wein auch aus einem normalen Wasserglas trinken. Ein Weinglas bringt die Aromen eines Weins besser zur Geltung!

Rotweingläser sind in der Regel größer als Weißweingläser. Ein hohes Glas eignet sich für kräftige Rotweine. Rotweingläser mit einem dicken Kelch sind ideal für leichtere Weine. Sie kommen so mit mehr Sauerstoff in Kontakt, der Wein „atmet“ und kann seine Aromen gut entfalten.

Diese Faustregel kann auch für Weißweine angewendet werden.

Doch nicht nur der Bauch bzw. Kelch spielen bei Weingläsern eine Rolle. Der Kamin und der Glasrand, also wie ein Weinglas nach oben verläuft, bestimmen, wie wir einen Wein mit der Nase wahrnehmen.

Im Allgemeinen gilt:

  • Bordeaux-Glas: kräftige Rotweine mit viel Tanninen
  • Burgunder-Glas: aromatische Rotweine mit fruchtigen Noten
  • Chardonnay-Glas: kräftige Weißweine
  • Riesling-Glas: leichte, aromatische Weißweine

Fragen zu Rotwein

Ist Rotwein wirklich gesund?

Der Genuss von Rotwein kann sich tatsächlich positiv auf die Gesundheit auswirken. Doch Vorsicht, wir sprechen von Genuss, nicht von einem Trinkgelage! Wie bei allem gilt: Die Menge macht das Gift.

Wein kann – immer in Verbindung mit einer gesunden Lebensweise – das Risiko von Blutgerinnseln, Thrombose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Das konnte in zahlreichen Studien belegt werden. Zudem besitzen einige im Wein enthaltene Polyphenole eine antioxidative Wirkung, was unsere Zellen vor freien Radikalen schützt. Das trifft vor allem auf Rotwein zu!

Wie viel Rotwein ist denn nun aber gesund? Das hängt natürlich auch von Alter, Geschlecht oder eventuellen Erkrankungen des Trinkers ab. Ein Glas Rotwein (200 ml) hat ungefähr 20 g Alkohol. Ein Glas am Tag ist demnach in Ordnung. Zu viel des Guten kann allerdings Entgegengesetztes bewirken und Ihrer Gesundheit schaden!

Wie sollte man Rotwein lagern?

Bei der Weinlagerung gibt es im Grunde nur eine einzige zu beachtende Regel: Weine sollten niemals großer Hitze ausgesetzt werden! Ab 21 °C reift ein Wein schneller als er sollte. Wird er über einen längeren Zeitraum über 25 Grad gelagert, kann der Wein geschmacklich und aromatisch an Qualität verlieren.

Doch was ist nun ist die ideale Temperatur, um einen Wein zu lagern? Der Temperaturbereich liegt zwischen 7°C und 18°C. Allgemein ist die perfekte Temperatur zwischen 12 und 13 °C.

Noch wichtiger als die exakte Lagertemperatur ist, den Wein konstant der richtigen Temperatur auszusetzen. Starke Temperaturschwankungen mag er gar nicht!

Lagern Sie Weine, die mit einem Naturkorken verschlossen sind, unbedingt in der Horizontalen. Damit vermeiden Sie, dass der Korken austrocknet. Flaschen mit anderen Korken oder Schraubverschlüssen können Sie problemlos stehend lagern.

Übrigens: Künstliches Licht und insbesondere Sonnenlicht können eine zu schnelle Reifung von Weinen verursachen. Daher werden Weine in farbige Flaschen abgefüllt. Es sind praktisch ihre Sonnenbrillen.

Die optimalen Bedingungen, um einen Rotwein zu lagern, sind in einem unter der Erde liegenden Keller. Hier ist es schön kühl und die Temperaturen sind konstant. Wenn Sie keinen Keller haben, keine Sorge! Auch im Wohnzimmer können Sie Wein lange lagern. Halten Sie ihn von Hitze fern und setzen Sie ihn nicht direkter Sonneneinstrahlung aus.

Wann sollte ich einen Rotwein atmen lassen?

Die meisten Menschen nehmen an, dass Dekantieren bedeutet, den Rotwein atmen zu lassen. Doch in Wirklichkeit wird dieser Prozess karaffieren genannt! Zwischen dekantieren und karaffieren gibt es einen Unterschied.

Beim Dekantieren wird Rotwein vorsichtig in eine Karaffe umgefüllt, um ihn von seinem Bodensatz, dem „Depot“, zu trennen. Das ist meist bei älteren Rotweinen notwendig, da sich am Flaschenboden Weinstein absetzen kann. Dieser soll schließlich nicht im Glas landen. Schädlich ist er zwar nicht, aber weder geschmacklich noch optisch besonders appetitlich. Bei jungen Weinen hat sich in der Regel noch kein Bodensatz gebildet, sodass kein Dekantieren notwendig ist.

Das Karaffieren, im allgemeinen Sprachgebrauch Dekantieren genannt, ist das Belüften eines Weins. Warum Rotwein atmen soll, hat einen ganz einfachen Grund: Seine Aromen können sich leichter entfalten – er schmeckt einfach besser und vollmundiger! Karaffieren empfiehlt sich vor allem bei jungen Rotweinen.

Ältere Weine sollten besser nur kurz oder gar nicht karaffiert werden. Sie enthalten weniger Tannine, weshalb sie schneller oxidieren könnten. Beachten Sie einfach Folgendes: Je älter der Rotwein, desto kürzer sollte er atmen. Verkosten Sie ihn lieber direkt nach dem Öffnen. Hat der Wein da bereits ein volles Aroma, genießen Sie ihn direkt!

Wann ist ein Rotwein trocken?

Trockene Weine sind Weine, die keinen oder nur noch geringen Restzuckergehalt besitzen. Offiziell darf ein als trocken bezeichneter Wein noch 4 Gramm Restzucker pro Liter enthalten. Besonders in Deutschland wird Wein geschmacklich als trocken bezeichnet. In anderen Ländern ist dies nicht sehr verbreitet.

Ein typisch trockener Rotwein ist z.B. ein Spätburgunder. Er begeistert Liebhaber mit seinem vollmundigen Beerenaroma, seiner warmen, würzigen Note und seinen Röstaromen. Auch Merlot, Trollinger oder Dornfelder sind trockene Rotwein-Sorten.

Wie lange kann ein Rotwein geöffnet bleiben?

Zunächst sollten Sie eines wissen: Wein kann nicht schlecht werden. Mit der Zeit kann sich nur sein Geschmack ändern. Lagern Sie geöffneten Wein gut verschlossen im Kühlschrank. Je leerer die Flasche bereits ist, desto kürzer sollte er gelagert werden. Weine mit wenig Farbstoffen, wie z.B. Spätburgunder, sollten ca. nach 3 Tagen ausgetrunken werden. Mittelkräftiger Rotwein kann ca. 4 Tage im Kühlschrank verweilen, kräftige Rotweine sogar bis zu 7 Tage.

Fragen zu Weißwein

Welcher Weißwein hat wenig Säure?

Verschiedene Faktoren bestimmen den Säuregehalt eines Weins. Dazu gehören u.a. die Lage des Weinanbaugebiets sowie die Wetterverhältnisse. Denn je kälter es war, desto mehr Säure hat ein Wein. Niedrige Temperaturen fördern die Säureproduktion in den Trauben.

  • Natürlich bestimmt auch die Rebsorte, wie viel Säure ein Wein hat.
  • Weißweine mit wenig Säure: Müller-Thurgau, Silvaner
  • Weißweine mit moderater Säure: Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay
  • Weißweine mit viel Säure: Riesling, Sauvignon Blanc

Italienische, spanische, französische und generell Weine aus wärmeren Ländern haben meist weniger Säure als Weine aus kühleren Regionen. Auch ältere Weine weisen weniger Säure als junge Weine auf, da sich die Säure abbaut, während der Wein reift.